Die Gründerjahre
Es begann mit dem Verkauf eines Weinguts in der Pfalz...
Mit diesem Erbe seiner Ehefrau Katharina geb. Heilmann konnte Schieferdeckermeister Georg Lang im Jahre 1896
den zum Verkauf stehenden Dachdeckerbetrieb Stadler in Neckarsulm erwerben und als Firma „Georg Lang
Schieferdeckermeister” den Grundstein für das heutige Unternehmen legen. Um 1900 trat sein jüngerer
Bruder Josef nach bestandener Meisterprüfung in seine Firma mit ein, die sodann als „Gebrüder Lang,
Dachdeckermeister” weitergeführt wurde.
Das junge Unternehmen war von Anfang an erfolgreich und so konnte bereits 1898 Georg Lang ein stattliches Wohnhaus in
Neckarsulm, Gartenstraße, bauen.
Bald darauf erfolgte der Bau des großen Wohnhauses in Neckarsulm,
lndustriestraße und bereits 1912 bauten dann Georg und Josef Lang gemeinsam das Haus Neckarsulmer
Straße 47 in Heilbronn, wohin Josef Lang einen Teil des Betriebes verlegte, um ab 1919 den gesamten Betrieb
zu übernehmen.
Mit Josef Lang, einem Handwerksmeister der alten Schule, von dem es hieß, dass
im Umkreis von 50
– 60 km kein Kirchturm stand, den er nicht bestiegen hatte, begann die eigentliche Blüte der Firma,
die im alten Heilbronn mit seinen winkeligen Schieferdächern und Giebeln hoch angesehen war. Bis nach
Mergentheim, Osterburken, Mosbach, Eberbach und Weil der Stadt rief die Kundschaft, und für 18 Bahnmeistereien
wurde gearbeitet, getreu dem Grundsatz: Stets einwandfreie Meisterarbeit zu leisten.
Die Gebrüder Lang wurden in Hochhausen am Neckar geboren. Der Vater war von Beruf Steinhauer (Steinmetz),
und so war es verständlich, dass sich die beiden für das Bauhandwerk interessierten.
Josef wollte eigentlich Architekt werden, aber die kinderreiche Familie hatte kein Geld für ein Studium.
So zogen beide nach Mannheim, um dort das Schieferdeckerhandwerk zu erlernen. Die Lehrjahre waren hart. Eine
Arbeitszeit von 10 – 12 Stunden war die Regel. Josef stürzte in seiner Lehrzeit ab und war infolgedessen
2 Jahre gelähmt.
Zweimal in seinem Leben hat er sich die Hände erfroren. Einmal, als in Bad Wimpfen die Stiftskirche bei
minus 28 Grad umgedeckt wurde. Und trotzdem behielt er die Liebe zu seinem Beruf. Josef Lang war im alten Heilbronn
eine wohlbekannte Persönlichkeit und als Fachmann hoch geschätzt. Er gründete in Heilbronn die
Dachdeckerinnung und war viele Jahre ihr Obermeister.
Als am 4. Dezember 1944 die Stadt Heilbronn in Schutt und Asche versank, wurde auch sein Lebenswerk vernichtet.
Der gesamte Betrieb, die Werkstätten, Lagerhallen und das Wohnhaus in der Neckarsulmer Straße, wurde ein
Raub der Flammen. Nach diesem schweren Schicksalsschlag übergab er die Firma in die Hände seines Sohnes.
Bis ins hohe Alter jedoch verfolgte er den Wiederaufbau des Betriebes mit großem Interesse.